Heuen
Ja, so war das...
Anfang August 2009 waren Christophe und ich zusammen mit unserer Hündin Leya für einen Kurzurlaub auf dem
Achlhof gelandet. Mit dem Programm:
Wandern, Reiten,
Natur erleben, sich mal wieder
richtig „erden“ und Abstand vom Alltag gewinnen.
Wir waren voller Vorfreude und von den hübschen Haflingern und der imposanten
Kulisse des Wilden Kaisers vollkommen hin und weg. Gleich der erste Tag ließ
sich sehr interessant an: Eine Jungstute sollte ihre ersten Eisen bekommen...
Sämtliche Hofgäste hatten sich zu dem Spektakel vor der Garage versammelt und Franz und der
Hufschmied hatten schwer zu tun.
Da wird jede Hand gebraucht.
Der Nachmittag des nächsten Tages sollte unserem lang erwarteten Reitausflug gehören. Da der Vormittag noch nicht verplant war, wollten wir uns aufmachen, um die nähere Umgebung zu erkunden. Doch halt!! Hatte Franz nicht gesagt, er müsse heute noch heuen? Und dass er viel Arbeit hätte, zusammen mit Hermann, seinem Bruder? Kurzerhand machten wir kehrt und meldeten uns schnell entschlossen als „Heugehilfen“. Franz betreut oder besser „beheut“ einen Hang, nicht weit vom Bauernhof. Dieser Hang ist so steil, dass das zuvor von Hermann mit dem Balkenmäher geschnittene Gras von Hand gewendet werden muss, denn die großen Maschinen können diesen Steilhang nicht bearbeiten. Ich kann Euch sagen, auf dem Bild sieht der Hang nicht halb so steil aus, wie er in Wirklichkeit ist!
Ein Franzose in Tirol...
Voller Motivation erkletterten wir mit Leya den Heuberg und wurden mit einer atemberaubenden Sicht auf den Kaiser belohnt. Von so viel Schönheit und dem aromatischen Duft des frischen Heus betört, machten wir uns an die Arbeit. Das gesamte Heu musste also erstmal gewendet werden, um in der Augustsonne noch vollständig zu trocknen. Systematisch gingen wir Reihe für Reihe (natürlich im Schweiße unseres Angesichts) vor. Glücklicherweise hatten Franz und Hermann, uns unterstützend, die guten Tips vom Fachmann zur Hand. Und nach guten 2 Stunden hatten wir das Heu wie die Profis umgedreht und sehnten uns nach einem kühlen Weißbier. Franz hat uns natürlich auch nicht verhungern lassen. Getreu dem Motto: „Wer arbeitet, der muss auch essen“, lud er uns in seine Bauernstube zum Mittagessen ein. Wir waren ganz aus dem Häuschen vor Freude. Mit der Familie im Bauernhaus zu Mittag essen!! Und danach wartete ja auch noch unser Reitausflug auf uns.
Bergritt zur Rübezahl-Alm
Dies sollte ein sportlicher, aber auch ereignisreicher Tag werden. Denn kaum zurück von unserem Ausflug, musste das gewendete Heu natürlich auch noch eingefahren werden. Und da das Heu sich ja nicht von selbst den Hang nach unten schiebt, stürzte sich das französisch-deutsch-österreichische Dreamteam nochmals mit voller Kraft in die Arbeit. Drei Stunden lang häuften wir das duftende Heu mit Rechen und Heugabeln, schoben es in grossen Walzen den Abhang hinunter und luden es dann zusammen mit Hermann auf den Wagen. Schwerstarbeit. Als die Sonne langsam hinter dem Kaiser verschwand, war die Arbeit getan. Verschwitzt, mit schmerzenden Armen und Händen und mit sonnenverbrannten Gesichtern kehrten wir auf den Hof zurück.
Heuen - bei schönster Aussicht.
Christophe und ich waren ganz schön stolz auf unsere Leistung.
Wenn man am Ende eines harten Arbeitsnachmittages hinter sich blickt und einen
sauber abgeheuten Hang sieht, dann weiß man, was man geleistet hat. Christophe
und ich lieben das Landleben. Bei Franz mit Hand anlegen zu dürfen war eine
echte Bereicherung. Der Kontakt mit der Natur gehört für uns zu den schönsten
Dingen überhaupt.
Mit vereinten Kräften
Franz hat das ganze Jahr über sehr viel Arbeit auf und mit dem Hof. Ich kann nur
jedem empfehlen, sich dort nützlich zu machen. Das Leben besteht nicht nur
aus reiten. Klar, wir kommen zum Urlaub machen an den Kaiser und nicht zum hart
Arbeiten. Aber auf dem Bauernhof zu helfen (und nicht nur
Pferde striegeln und
reiten) kann durchaus ein toller Teil des Urlaubes sein. Man sieht diese heile
Tiroler Welt Kulisse mal von der anderen Seite. Und man gibt einem einheimischen
Betrieb einen wirklichen Handschlag: Wir sind froh, dass es den Achlhof gibt. Und wir wünschen Euch ein gutes Jahr 2010. Euch, den Haflingern und allen Bauern
am Kaisergebirge.
Christophe und Stephanie
Aufpassen!
PS: Scheck frißt wirklich Hüte. Mein heiß geliebter, aus L.A. importierter,
Strohhut lag schon in der Futterkrippe. Kaum hatte ich ihn abgelegt und Hut und
Pferd den Rücken zugewandt , hatte Scheck den Hut schon in seinem Futtertrog
gezogen. In letzter Minute konnte ich das gute Stück noch retten. Ein wertvoller
Rat: Niemals Strohhüte vor dem Stallfenster von Scheck liegen lassen. Sie
könnten auf Nimmerwiedersehen verschwinden!
Bilder von Stephanie Gagel
PPS: Dieses Jahr hat uns beim Auerbichl der Volkmar geholfen. Ein Politiker. Ein Politiker, der nicht nur redet. Nein, der tatsächlich mitarbeitet. Also, wenn ich Staatsbürger vom großen Nachbarland wäre, dann hätte er meine Stimme. Für Wißbegierige - hier seine Seite volkmarklein.de
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