Dia-Vortrag
über die Säumer

1994 sind wir mit Schecki zum ersten Mal auf die Waller-Alm gewandert. Die Säumerei hat mich immer noch nicht losgelassen. Jahrhunderte lang prägten die Säumer das Bild des Transports über die Alpen. Ich habe keinen Weg gescheut, um noch mehr darüber herauszufinden. Es ist mir mit viel Geduld gelungen, einen sehr interessanten, ungewöhnlichen und sicher auch informativen geschichtlichen Dia-Vortrag darüber zusammen zu stellen, den ich  während der Säumer-Woche herzlichst gerne zeigen möchte. Hier ein kleiner Vorgeschmack:

 Pferd mit Saumlast?

Der Anfang des Saumwesens geht wohl ins 2. Jahrtausend zurück. Die Felsbilder von Carschenna sind 1965 durch einen Forstbeamten entdeckt und anschließend durch das Rätische Museum freigelegt worden. Besonders eindrucksvoll ist auch eine Tierdarstellung mit Last auf dem Rücken.

Alter Bastsattel aus Klosters

Bereits die Kelten betrieben einen Fernhandel - zu Wasser und zu Lande. Auf dem Wasser benutzten sie einfache Holzboote. Zu Lande trugen vor allem Pferde die Lasten.

Bronzevotiv, gefunden am Großen St. Bernhard

Die Römer hatten nicht nur ein Riesenreich. Sie waren hervorragende, ja sogar tollkühne Straßenbauer. Bis in die entlegensten Winkel ihres Reiches wurden Straßen gebaut. Mit Lasttieren, oder wo es möglich war mit Ochsenkarren. Noch im Mittelalter folgte man vielfach diesen Römerwegen.

Säumerdarstellung beim Andrelwirt in Wörth bei Rauris

Durch die Kreuzzüge(1096 - 1291) wird der Orienthandel verstärkt belebt. Venedig ist das Zentrum. Mehr und mehr Güter werden über die Alpen transportiert. Im 15. und 16. Jhd. erlebt der Saumhandel seine Blütezeit. Durch den 30jährigen Krieg (1618 - 1648) erleidet der Handel Deutschland - Italien einen schweren Einbruch.

Sonnenuhr aus Sand i. Taufers

Die Saumzüge pflegten sich, vor allem bei schlechten Wetter, zur gemeinsamen Weiterreise zusammenzuschließen. Der Säumer hatte mit vielerlei Schwierigkeiten zu kämpfen. Wege und Stege waren meist in einem schlechten Zustand, allerlei Zufälle bedrohten seine Fahrt. Durch den Ausbau der Straßen, vor allem im 17. Jhd., können sogar Fuhrwerke über die Pässe fahren. Das Saumwesen verliert mehr und mehr an Bedeutung.

 

Mulitreiber auf der Hohen Salve

Heute ist das gewerbliche Saumwesen verschwunden, wenn man davon absieht, daß noch vereinzelt die eine oder andere Berghütte beliefert wird. Das Bild zeigt Johann Heidegger, Bauer zu Frank, im Brixental. Meistens wurde er von seinen zwei Mulis begleitet. Meines Wissens war er der letzte hauptberufliche Säumer unserer Gegend.

Franz Köck

P.S. Weiters!!!

Dia-Vortrag
vor allem für Kinder

Die letzten Jahre haben mich die Kinder am meisten überrascht. Wandern?! Nein, sollen die Eltern doch alleine auf die Berge latschen. Wir bleiben lieber auf dem Bauernhof. Mit dem Pferd? Ganz anders!!! Wohin geht’s? Kann ich das Pferd führen? Kann das Pferd das Gewicht tragen, usw. Sie gehen, als ob sie die 7-Meilen-Stiefel des Gestiefelten Katers angezogen hätten. Sie denken nicht mehr daran, wie weit es noch ist, sondern sie wollen möglichst beim Pferd bleiben. Die letzten Jahre sind einige Familien sogar mehrmals mitgewandert.

Um den Kindern nicht zuviel Geschichte zuzumuten, zeige ich bei diesem Dia-Vortrag eine kurze geschichtliche Einleitung und dann vor allem schöne, interessante, lustige, beschauliche, spektakuläre, usw. Dias von der Wanderung zur Kaindl-Hütte!!!

PS: Ich hoffe, ich kann Ihnen einen kleinen Einblick vermitteln und Ihr Interesse wecken, mich und mein Saumpferd auf einer meiner Wanderungen zu begleiten.

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