Die ersten Tage auf dem Achlhof

Warum muß ich in den Hänger? Damit ich leichter hineingehe, stellen sie mir vorher meine Busenfreundin Dana hinein. Marion, Philipp, die Mädels und auch der Hund steigen ins Auto ein. "Los geht's nach Tirol", höre ich. Auf dem Achlhof angekommen, lassen sie mich in einem Viereck raus. Ich begutachte erstmal alles. Viele Pferde sind auf der anderen Seite des Zaunes. Im kleinen Angerl grasen eine Kuh und ihr Stierkalb. Kurz vor dem Dunkelwerden führt mich der Franz in den Stall.

Am nächsten Morgen werden die anderen Pferde, Kuh und Kalb auf die Weide gelassen. Ich bin schon sehr ungeduldig und will auch raus. Der Franz hält mich ganz fest am Halfter. Als die Pferde wieder auf der anderen Seite des Zaunes sind, läßt er mich auch raus. Ich also runter ins Viereck, einmal den Zaun entlang und wieder zurück. Ein Sandhaufen - und schwupp bin ich schon bei den anderen. Oh Schreck, die wollen mich gar nicht. Beißen tun sie mich. Sie jagen mich über die ganze Weide. Vor lauter Angst bin ich in den Zaun hineingelaufen. Ist das eine Aufregung. Der Franz schreit zum Hermann: "Zaun flicken!" Der brummelt ein wenig so vor sich hin. Ich habe ihn nicht verstanden. Soviel Unterschied zwischen tirolerisch und bayerisch?! Für heute habe ich genug und bleibe auf der meinen Seite des Zaunes. Zu Mittag geht es wieder in den Stall. Der Franz holt den Corrado und den Lorenz für eine Kutschenfahrt. Um 17 Uhr ist Schnupperreiten auf der Hausstrecke angesagt. Als die Mädels den Rico holen, will ich auch mit. Ruck zuck springe ich aus meinem Stall heraus. Linda hält mich fest und ruft nach dem Franz. Der bindet mich dann an Ricos Platz. Nach der Reiterei dürfen alle Tiere wieder auf die Weide - und ich? Ah, der Franz kommt. Er läßt mich auch frei. Ich fackle nicht lange. Laufe runter ins Viereck, sehe den Sandhaufen - und schwupp die wupp springe ich wieder zu den anderen Pferden. Oh, die meinen es gar nicht gut mit mir. Wieder beißen sie mich und jagen mich über die Weide. Ich weiß mir nicht zu helfen, es sind so viele. Ich laufe wieder in den Zaun. Dieses Mal folgen mir sogar der Mike und der Ronny. Der Franz sagt zu Jaqueline, Linda und Maryam: "Jetzt müssen wir die großen Pferde wieder zurück auf die Weide treiben." Das ist gar nicht so einfach, denn ich soll ja außerhalb bleiben. Schließlich gelingt es doch. Nachdem es geschafft ist, kommt der Franz mit einem leicht schelmischen Grinsen auf mich zu. Ich glaube, es gefällt ihm, daß ich alles ein bißchen durcheinander bringe. Am Abend wartet schon der Sigi auf mich. Er wirkt ein wenig unwirsch. "Hast scho wida an Zaun zarissn, Du kloana Lausa", meint er. Aber den Stall hatte er schon wieder für mich hergerichtet. Frisches Gras - und sogar einen Schöpfer von seinem Spezialfutter! Ich lasse es mir schmecken. 

Tags darauf läßt mich der Franz nicht mehr ins Viereck hinunterlaufen. Er führt mich zu den zwei Forellenteichen. Erst dann läßt er mich frei. Am Abend macht er es wieder so. Dieses Mal laufe ich jedoch wieder zurück zum Viereck. Einmal den Zaun entlang - und gekonnt schwupp und drüber! Ich halte aber Abstand. Erst nach einer halben Stunde jagen sie mich wieder. Ich laufe so schnell ich kann davon und schaffe es sogar wieder heraus zu springen. Puuhh, Glück gehabt.

Heute hat mich der Franz ausgetrickst. Er führt mich wieder zu den Forellenteichen. Dann sperrt er mir das Viereck zu beiden Seiten ab. Die nächsten Tage wird er schon mal wieder nicht aufpassen und dann springe ich wieder...  Ich muß nicht lange warten. Am Nachmittag wollen mich die Mädchen führen. Der Franz sagt, daß sie mich danach in das Angerl tun sollen. Kaum bin ich drin, schaue ich ein bißchen über den Zaun - und schwupp springe ich aus dem Stand drüber. Die Mädchen fangen mich gleich wieder ein und bringen mich zurück in das Angerl. Ich zeige ihnen aufs Neue, daß ich darüber springen kann. Dann hängen sie mich an Ricos Platz. Nachdem alle Pferde draußen sind, fragt Vera, ob sie mich noch einmal führen dürfe. Der Franz sagt: "Ja, aber nur vor dem Bauernhaus." Nach einer Weile geht Vera mit mir zum Franz beim Gatter, ein wenig den anderen Pferden zuschauen. Sie plaudern miteinander, vor allem über Pferde und so. Vera hält mich nicht richtig fest, nur am langen Führstrick - und schwupp nütze ich die Gelegenheit und springe zu den anderen Pferden. Jasmin und Vera fangen mich wieder ein. Dann meint der Franz: "Für heute reicht's."

Verdammt, die Mädels lernen auch dazu. Damit ich nicht wieder raus springe, wenn sie die anderen Pferde holen, hält mich jetzt ein Mädchen fest. Danach binden sie mich an Ricos Platz. Grrrrrrrrrrrrr.... Es wird sich schon mal wieder die Gelegenheit ergeben - und dann, dann, ja und dann, dann, dann sprrrrringe ich wieder.

Nordstern

im September 2009

PS: Wir werden schon sehen, wer hier wen kennenlernen darf?

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