Der alte Birnbaum

Ich stehe auf dem Dach des Schuppens und kehre die Blätter hinunter. Daniela und Nik kommen. Ich: "Schön, daß Ihr da seid." Dabei lehne ich mich an den Birnbaum und erschrecke! Der Baum gibt stark nach. Ich wußte ja schon seit einigen Jahren, daß er innen hohl ist. Das er jedoch so instabil ist, das war mir neu. Hat er doch all die letzten Jahre immer noch gute Birnen getragen. Ich zu den Beiden: "Da werde ich morgen doch den alten Birnbaum umschneiden müssen." Der Nik: "Franz, Du kennst mich doch. Da bin ich dabei." Die Daniela: "Franz, ich auch."

Am nächsten Morgen treffen wir uns vor dem Baum. Ich: "Wenn wir einen Traktor mit Seilwinde hätten, dann wäre die Sache gleich vorbei - haben wir aber nicht. Nik, Du sicherst am besten mit dem Seil." Daniela und ich steigen auf das Dach. Wir lehnen die zweite Leiter an den Baum. Ich steige hinauf und Daniela sichert mich. Relativ weit oben lege ich das Seil um den Baum und werfe es dem Nik zu. Der Nik, das Seil in der Hand: "Ich sichere Dich." Ich: "Aber nicht so freistehend. Sobald ich in den Baum hineinschneide und Du nicht auf Spannung bleibst, fängt der Baum an zu wippen. Dann falle ich auf den Boden. Ich arme Sau." So hat Nik mir zuliebe doch den Strick um den Apfelbaum gewickelt und festgebunden.

Da um uns herum mehrere Gebäude stehen, muß der Baum genau in eine Richtung fallen. So habe ich sicherheitshalber erstmal nur mehrere Leitäste abgeschnitten. Daniela kehrt das Sägemehl vom Dach und sichert erneut die Leiter. Ich steige ziemlich weit hinauf und schneide den Baum ein. "Nik, bist Du noch auf Spannung?", frage ich ihn. Er: "Ich nicht, das Seil schon." So schneide ich weiter. "Aufpassen, Baum ist kurz vorm Umstürzen.", rufe ich und steige von der Leiter. "So, Nik, jetzt kannst Du ziehen.", sage ich. Das tut der Nik auch, und schon fällt die Spitze des Baumes auf den Boden. Auf die Art bearbeiten wir auch den mittleren Abschnitt. Wieder auf dem Boden, sage ich zu Nik: "Am besten machen wir es wie gehabt, denn ich kann bei der anstehenden Wand schlecht einen Keil hineinschlagen." So fiel auch der letzte Teil des Baumes dahin, wie wir es wollten.

Beim Aufräumen meinte Daniela: "Ich will auch ein Stück abschneiden." Ich: "Hast Du schon mal eine Motorsäge in der Hand gehabt?" Sie: "Nein. Das wird doch nicht so schwer sein." Ich: "Mit beiden Händen die Maschine festhalten und nicht drücken." So hat Daniela mit sehr viel Stolz einige Stücke auseinander geschnitten. Beim gemeinsamen Mittagessen meint die Daniela: "Wenn ich nicht mitgeholfen hätte, dann würde der Baum immer noch stehen." Nik und ich grinsen und sagen gleichzeitig: "Jaaaaa, Daniela."

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